Als Pioniere für Rückforderungen von Online-Sportwetten finanziert Gamesright bereits seit 2021 Verfahren gegen europäische Glücksspielanbieter. Über ein von Gamesright finanziertes Verfahren gegen den Sportwettenanbieter Tipico wird erstmalig der Bundesgerichtshof (BGH) entscheiden (Aktenzeichen I ZR 90/23, wir berichteten). Der BGH hat nun den Termin für die Urteilsverkündung bekanntgegeben.
Hintergrund:
Über ein Jahrzehnt haben nahezu alle namhaften Anbieter von Online-Sportwetten ohne deutsche Lizenz verbotene Wetten angeboten. Sie berufen sich dabei auf Lizenzen aus dem Ausland und Versäumnisse der deutschen Behörden. Leidtragende sind die Spieler, die die omnipräsente Werbung der Anbieter geglaubt haben.
„Tipico hatte bis Oktober 2020 keine Lizenz für Online-Sportwetten in Deutschland.“
So warb beispielweise Tipico von 2013 bis 2020 mit der Fußball-Ikone Oliver Kahn und dem Werbe-Sloagen „Ihre Wette in sicheren Händen“. Tipico ist Partner der DFL und des FC Bayern. Kein Wunder also, dass die Spieler der Marke vertrauten. Was sie nicht wussten: Tipico hatte bis Oktober 2020 gar keine deutsche Lizenz und hätte daher keine Online-Sportwetten anbieten dürfen. Der Firmensitz liegt offiziell in Malta. Nahezu alle Betroffenen haben ihr Geld verloren. Viele darüber hinaus ihre Familien, ihre Existenzen. Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung spricht von 1,3 Millionen Bürgern mit Glücksspielstörung.
Ebenfalls Pikant: 2016 übernahm der internationale Konzern CVC 60 Prozent des Wettanbieters. CVC gehört zu den zehn größten Private-Equity-Unternehmen weltweit, zu dessen Geldgebern der saudi-arabische Staatsfonds PIF gehören soll. CVC ist bereits an verschiedenen Sport-Ligen beteiligt. Der Versuch, sich auch an der DFL zu beteiligen, ist im Februar 2024 nach Protesten von Fans gescheitert. Fans der deutschen Vereine sprechen sich bereits seit längerem gegen die Verflechtung zwischen Wettunternehmen und dem Profisport aus. Die Beziehung sei auch deshalb ungesund, da die Wettanbieter einen etwa fünfmal größeren Umsatz machen würden, als die Vereine. Gamesright ist Partner von erstligist Mainz 05. Hans Sarpei klärt als Markenbotschafter über die Missstände auf.
„Die Entscheidung des BGH wurde verzögert.“
Nachdem die Beteilitung CVCs gescheitert war, sollte im März 2024 die Entscheidung im hiesigen Verfahren gegen Tipico verkündet werden. Doch Tipico gab sich verhandlungsbereit. Das Verfahren wurde im beiderseitigen Einvernehmen ausgesetzt, um Einigungsgespräche zu führen.
In der Zwischenzeit war eine weitere Verhandlung vor dem BGH angesetzt. Ein Spieler hatte in einem Parallelverfahren auf Rückzahlung gegen Betano (globaler Sponsor der UEFA EURO 2024) geklagt und vor dem Oberlandesgericht Dresden obsiegt. Betano hatte dagegen Revision zum BGH eingelegt. Mit seinem Hinweisbeschluss hat der BGH angekündigt, dem Spieler Recht zu gegeben. Daraufhin hat Betano die Revision zurückgenommen. Der Spieler erhält sein Geld also erstattet.
„Eine Einigung mit Tipico ist gescheitert.“
Trotz des klaren Hinweises des BGH ist eine Einigung mit Tipico nicht zustande gekommen. Tipico erkennt die Ausführungen des BGH nicht als abschließend an. Zudem hält man dort an der Meinung fest, viele Ansprüche würden bereits nach drei Jahren verjähren. Die Oberlandesgerichte nehmen demgegenüber zu Gunsten der Betroffenen eine Verjährung erst nach zehn Jahren an. Tipico möchte davon sieben Jahre abschneiden und – allenfalls – die unrechtmäßig vereinnahmten Zahlungen der letzten drei Jahre herausgeben.
Darüber wird der BGH noch vor der Sommerpause entscheiden, am 27.06.2024. Sollte er die zehnjährige Verjährung bestätigen, was zu erwarten ist, sind die Sportwettanbieter dazu verpflichtet, alle Verluste aus illegalen Sportwetten der letzten zehn Jahre zu erstatten. Experten schätzen den Schwarzmarkt über diesen Zeitraum auf 20-26 Milliarden Euro.
„Ein Urteil des BGH dürfte einen regelrechten Erdrutsch auslösen.“
Bereits heute entscheiden sich wöchentlich tausende der getäuschten Betroffenen, ihr Geld von den Anbietern illegaler Wetten zurückzuverlangen. Der Hinweis des BGH hat zudem die Zuversicht der Unternehmen gestärkt, die diese Rückforderungen finanzieren und möglich machen. Gamesright ist darauf ausgerichtet, zehntausende Rechtsstreitigkeiten über Jahre hinweg zu unterstützen.
Allerdings, sollte sich Tipicos Rechtsansicht zur Verjährung wider Erwarten durchsetzen, lässt sich die Verjährung nur durch eine schnelle Klageerhebung noch in 2024 aufhalten. Betroffene sollten daher unverzüglich handeln und sich anwaltlich beraten lassen. Gamesright trägt alle damit verbundenen Kosten und erhält nur dann eine Beteiligung, wenn tatsächlich Geld zurückgezahlt wird. Betroffene haben also jetzt keine Kosten und keine finanziellen Risiken – sie können nur gewinnen.
Fazit
Der Bundesgerichtshof verhandelt am 27.6.2024 zwischen Gamesright und Tipico und wird voraussichtlich an diesem Tag sein Urteil verkünden. Mit einem ausführlichen Hinweisbeschluss hatte er bereits angekündigt, den Anspruch auf Rückerstattung eines Spielers zu bestätigen. Er ermutigt damit alle betroffenen Spieler, sich ihre Verluste zurückzuholen. Zugleich sendet er ein deutliches Signal an alle Anbieter, die ohne deutsche Lizenz Online-Sportwetten angeboten haben.
Anfragen richten Sie bitte an: [email protected]
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